Wissenswertes zum Page Experience Update von Google

Core Web Vitals - das Page Experience Update von Google - was kommt auf uns zu?

Google hat für den Mai 2021 ein großes Update angekündigt, nämlich das Page Experience Update. Bei den Recherchen zu diesem Thema bin ich auf Search Engine Land auf einen sehr interessanten Artikel gestoßen.

Interessant deshalb, weil das Thema von Fachleuten aus unterschiedlichen Bereichen beleuchtet und kommentiert wird. Viel Spaß beim Lesen!

Inhaltsverzeichnis

    Was sind die Kernpunkte des neuen Updates

    Wie Google im Mai diesen Jahres angekündigt hat, kommen mit dem Page Experience Update im Mai 2021 neue Metriken als Rankingfaktoren hinzu. Sie werden als Core Web Vitals bezeichnet.

    Auch die AMP-Beschränkung für das Top Stories-Karrusell entfällt. Mehr zum Thema AMP Seiten und dem Update weiter unten im Artikel.

    Da das Update wie angekündigt im Mai 2021 ausgerollt werden soll, bleiben uns jetzt noch knapp 6 Monate um uns darauf vorbereiten zu können. Was sollen wir SEOs auf die ToDo Liste setzen? Als Orientierung sind die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten in diesem Artikel sehr hilfreich.

    Welche Effekte hat das Page Experience-Update auf die Suchergebnisse?

    Pedro Dias hat sich in diesem Zusammenhang etwas schwammig ausgedrückt. Der Head of SEO beim britischen Verlag Reach PLC sagte in einem Interview, dass es keine großen Änderungen geben werde, das Update aber auch nicht ignoriert werden sollte. Als ehemaliger Search Quality Analyst bei Google ist er Top-Experte zu diesem Thema.

    Tatsächlich ist es auch so, dass viele dieser Kriterien bereits Ranking-Faktoren sind. Diesen Umstand bestätigt auch Google offiziell. Beispiele dafür:

    • mobile-friendly
    • HTTPS
    • vorhandene Interstitials - also zwischengeschaltene Werbung
    • Pagespeed
    • Browser-Sicherheit - Safe Browsing

    Hinzu kommen ab nächstem Jahr die Core Web Vitals:

    • LCP / Largest Contentful Paint- Wie lange dauert das Laden des größten Content-Elements auf einer Seite.
    • FID /First Input Delay - Wie lange dauert es, bis die Webseite auf eine Interaktion des Users reagiert.
    • CLS / Cumulative Layout Shift- Wie verschiebt sich das Layout während des Ladevorgangs

    Die neuen und bestehenden Metriken

    Die Übersicht der bestehenden und neuen Metriken

    Zu sehen sind sämtliche Leistungsmerkmale bereits in der Google Search Console. Google stellt hier jetzt schon ausführliche Berichte zur Verfügung.

    Die Darstellung des Core Web Vitals Bericht in der Search Console

    Wer sich detailliert mit diesen Metriken und den Berichten auf der Search Console auseinandersetzen möchte, hat hier die Möglichkeit dazu. Core Web Vitals-Berichte auf der Search Console


    Auch Matt Dorville, SEO-Manager bei BuzzFeed, äußert sich auf Search Engine Land und ordnet die Bedeutung von LCP, FID und CLS und Ladezeit eher nüchtern ein. Sie seien wichtig, aber Suchintension des User und Qualität des Contents hätten natürlich Priorität. So bewertete das auch Pedro Dias:

    Google wird wahrscheinlich niemals Qualität und Relevanz anderen technischen Aspekten opfern

    Damit werden Befürchtungen zerstreut, dass gute Inhalte auch bei einer schlechten Page Experience keine guten Rankings erzielen können. Dennoch sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass in Sachen SEO ein technischer Vorteil mit diesem Update ein entscheidender Faktor im Ranking sein kann.

    Ich sehe das ähnlich, vor allem im Nischenbereich und Google.at ist einfach ein Nischenbereich. Contentqualität steht über Technik. In hart umkämpften Bereichen, ausgehend von einer theoretischen Gleichheit aller Seiten, spielen diese Parameter aber eine entscheidene Rolle.

    SEO und Arbeitsweise weiterentwickeln

    Das Page Experience-Update kann und wird auch die Art und Weise der Suchmaschinenoptimierung weiter beeinflussen. Es stehen jetzt zusätzliche technische Metriken zur Verfügung, die optimiert werden können, nein müssen. Dabei ist es entscheidend, die Bedeutung dieser für das Ranking zu verstehen und wirkungsvoll einzusetzen.

    So ist das Page Experience Update die Basis für eine konsequente Weiterentwicklung der Suchmaschinenoptimierung. Das gelingt, wenn SEOs technisch kompetenter werden und mit Developern (noch) enger zusammenarbeiten.

    Jetzt mit den Vorbereitungen beginnen

    Und ich meine wirklich jetzt. Auch wenn das Update noch ein halbes Jahr entfernt ist, sollte diese Zeit genutzt werden. Denn zum einen sind die Veränderungen und Verbesserungen kumulativ, zum anderen brauchen sie Zeit, um von Google bereitgestellt und verarbeitet zu werden.

    Ein Teil des Updates betrifft bekannterweise die Ladezeit einer Seite. Dieses Thema ist aber alles andere als Neu für SEOs und gehört mittlerweile zu den absoluten Basics einer Optimierung und ist essentiel für die Userfreundlichkeit.

    Die Bedeutung unterstreicht auch Alexis Sanders. Der SEO-Direktor bei Merkle sagte zu Search Engine Land, dass dies idealerweise zu einem frühen Zeitpunkt im Entwicklungsprozess einer Website umgesetzt werden sollte.

    Wichtig ist es auch, dass Anforderungsprofil von Google und das Ihres Unternehmens abzuwägen. Ein Beispiel dafür hat Matt Dorville. Er kommentierte treffend, dass das Festlegen von Abmessungen für Anzeigen beispielsweise bei der Berechnung der kumulativen Layoutverschiebung hilfreich sei. Allerdings sollte in diesem Kontext nicht unerwähnt bleiben, dass das natürlich Firmen nicht selten ablehnen, da sie auf die Einnahmen durch Anzeigen angewiesen sind.

    Kumulative Layoutverschiebung - Cumulative Layout Shift – kurz CLS: Mit diesem Begriff wird der Umstand beschrieben, dass sich der Inhalt einer Seite beim Nachladen bzw. Rendern verschiebt. Da diese Verschiebungen nicht angenehm für die User Experience (UX) sind, bewertet Google diese mit dem anstehenden Update.

    Bewertung der AMP-Alternative

    Google hat ebenfalls mitgeteilt, das sich die meisten Betreiber von AMP-Seiten hinsichtlich des Page Experience Updates keine Sorgen machen müssen. AMP-Seiten erfüllen die neuen Paramter sehr gut. Im Klartext: AMP Seiten werden wohl kein Rankingproblem haben, eher im Gegenteil.

    Dennoch sollen sich Publisher überlegen, zwei Varianten der Seite auszuliefern, also eine AMP und eine Nicht-AMP. Besser ist es, sich für eine Variante zu entscheiden und diese bestmöglich zu optimieren. Durch den Wegfall der Sperre für das Top Stories Karusell spielt auch dieses Argument keine Rolle mehr. Besser alle Ressourcen auf eine Seite zu konzentrieren als eventuell zwei suboptimale Seiten zu betreiben.

    Es kommen auch neue Markups in den SERPs

    Das sind wirklich interessante Informationen: Google plant nämlich auch die Implementierung eines visuellen Indikators. Mittels dieses Markups sollen Seiten gekennzeichnet werden, die alle Metriken erfüllen. Damit gibt es wieder einen neuen Kampf um visuelle Hervorhebung. Ob das aber wirklich sinnvoll ist, sei dahingestellt. Wie schon im Artikel erwähnt, soll Qualität immer über Technik stehen.

    Erinnert mich ein wenig an die Google+ Zeiten oder die Wordpress-Plugins für fünf goldene Sterne in den SERPs. Einmal sehen wie lange Google diese Markierung beibehält. Spätestens wenn die CTR für AdWords darunter leidet, werden sie wieder verschwinden.

    Der Page Experience Indikator soll übrigens schon demnächst getestet werden. Man darf gespannt sein. Sollte er erfolgreich sein, wird er ebenfalls im Mai 2021 veröffentlicht.

    Google hat in der Vergangenheit schon des öfteren visuelle Indikatoren wie das AMP-Symbol, langsame und mobiltelefonfreundliche Markups für Seiten in den Suchergebnissen verwendet. Es ist also keine bahnbrechende Neuigkeit, entscheidend wird aber die Darstellung sein. Wie auffällig diese Markierung sein wird, hat Google noch nicht verraten.

    Für die Optimierung einer Seite muss man sich als Unternehmen die Frage stellen, ob der Aufwand für die Erreichung der erforderliche Punkteanzahl dafür steht? Wie stark wird die CTR dadurch beeinflusst? Bringt es wirklich neuen Traffic und wenn ja wie viel? Wir dürfen uns auf zahlreiche Statistiken freuen.

    Ihre ToDo Liste für 2021

    Versuchen Sie die neuen Metriken so früh als möglich zu berücksichtigen. Unternehmen sind gut beraten, sich diese so zeitnah wie möglich anzusehen und zu analysieren. Nutzen Sie die Zeit bis zum Update und versuchen Sie neben hochwertigem Content auch die besten Core Web Vitals Daten auszuliefern. Denken Sie dabei immer an die theorerische Gleichheit der Mitbewerber. Wenn ihr Unternehmen im Wettstreit mit anderen exzellenten Inhalten ist, kann Ihnen dieses Update den entscheidenden Vorteil bringen.

    Und immer daran denken: Mehr Sichtbarkeit = mehr Kunden

     

    Das TopRank OM Fazit

    Das Update ist natürlich von Bedeutung, doch bleibt auch in Zukunft die Qualität des Contents das entscheidende Kriterium. Wer aber in einem hart umkämpften Bereich arbeitet, muss die Seite gezielt auf diese Werte optimieren Nur so kann auch die Arbeit der Suchmaschinenoptimierung die volle Wirkung erzielen.

    Sie haben Fragen zu diesem Update oder zur Suchmaschinenoptimierung? Dann kontaktieren Sie uns. Als SEO Agentur in Graz beraten wir Sie gerne.

     
     

    Über den Autor:

    Wolfgang Gartler ist Agenturinhaber von TopRank Online Marketing und beschäftigt sich seit über 20 Jahren intensiv mit den Themen Suchmaschinenoptimierung und Conversion-Optimierung. Zu seinen Spezialgebieten gehören sowohl die lokale Suchmaschinenoptimierung als auch SEO für Online-Shops.

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